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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Strahlte, die Erde mit Ruhm, wie sie mit Glanze, beschimmernd.
Friedrich, der Stolz des Morgens, ist der Seufzer des Abends –
Und der Ruhm des Menschengeschlechts,[1] – sein rührendstes Mitleid.

     Hah! wie ist es so schrecklich anders! dem grabentstandnen
Geist gleich, der als ein blühender Fürst zu den Schatten gestiegen,
Wenn er den ehernen Schlaf sich aus dem Auge gewischet,
Asch’ und Trümmer und Haidekraut an der Stelle erblicket,
Wo sein Pallast einst war; so schau ich jetzo von diesem


  1. Sollte nicht mitten im Sturme der Leidenschaft dem ehrgeizigen Friedrich so etwas entschlupfen dürfen? Sagt er nicht selbst von sich in einem seiner Briefe, es habe ihm immer ein großer Gedanke geschienen, de bouleverser le systeme d’Europe.
    Anm. d. V.     
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_305.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)