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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

     Doch viel Glück zu Eurer Erfindung! daß ihr die schwarze
Folterkammer des Lebens, mit tausend Martergeräthen
Quälender Trübsal, und gräßlichen Schrecken, und ängstenden Zweifeln
Ringsumhänget, von keiner Lampe der Hoffnung erhellet,
Euch so lieblich bemahlt … Stets hat’s euch der Weise beneidet,
Dem es schwer ist in diesem Grabeskerker des Todes
Auch eine Spinne nur aufzufinden, mit der er die eckle
Langeweile vertändle, die Angst des Herzens zerstreue:
Dem die Fackel, Vernunft, grad so viel schreckliches Licht wirft,
Daß er die Nacht des Jammers ringsum, mit entsetzlicher Klarheit
Ohne Täuschung erkennt, und die schöne Tünche vernichtet.
Weil der unschuldigen Dulder auf eurer Erde so viele;

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_310.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)