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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Zu sicherer Bewahrung übergeben.

220
Was wir gedacht, gelernt, hältst du mit treuer Hand

In deiner milden Segenskammer,
Und giebst dem fordernden Verstand
Zu wirthlichem Gebrauch zurück das edle Pfand.
Die Freude, wann sie flieht, ist ewig nicht verbannt:

225
Am Aschenkruge lehnt mit dir der stumme Jammer:

Nach altem Schmerze zieht wehmüthig-süsser Schwung
Den Geist, und seine Trauerbilder
Sind ihm geheiliget durch dich, o Göttin! Milder
Wird Freud und Leid durch die Erinnerung!

*     *

230
Ja, himmlische Empfindung, meinen Segen

Und meines Herzens vollen Dank
Bringt mein durch dich begeisterter Gesang
Dir zum gerechten Zoll entgegen.
Wem, bey dem Eintritt in das Leben,

235
Der Charitinnen Weihekuß

Die Stirn berührt, und wem Natur zum Mitgenuß

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_046.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)