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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

ist die Art eurer Niederlage, als der Schade selbst! Aber euer Blut fließt häuffiger, denn euch treibt heftigerer Zorn! Denket doch in des Morgens heiteren Stunden über euch selbst nach, und ihr werdet einsehen, wie werth euch der halten kann, der sich selbst so wegwirft. Edles Blut der Lateiner! entledige dich dieser verderblichen Last: mache einen eitlen Namen nicht so ganz ohne Ursache zu deinem Idol! Denn unser Fehler, nicht natürlicher Lauf der Dinge ist es, wenn die Wuth seines rohen Volks unsere Klugheit besiegt.

V. 1. Kaiser Ludwig war nicht nur mit der Viscontischen Familie sehr hart umgegangen, denn Einen der Brüder, Namens Stephan, der an seinem Hof war, hatte er vergiften lassen. Die Italiener beschuldigten ihn auch daß er nur Geld von ihnen zu ziehen sucht, die innerlichen Zwistigkeiten vielmehr zu unterhalten als beyzulegen gesucht, und öfters sein Versprechen nicht gehalten habe. 5. alzando; ich will hier die vielen, so verschiedenen Auslegungen dieser dunkeln Stelle nicht anführen, sondern nur die Gründe für meine Auslegung und Uebersetzung angeben. Die Italiener beschuldigten den Kaiser ganz laut der Treulosigkeit; könnte also Petrarch durch alzare il dito nicht haben andeuten wollen,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_080.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)