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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

9. m’assicura etc den wenigsten italienischen Fürsten war damals mit dem Frieden gedient; darum läßt Petrarch seine Canzone, als Friedensverkündigerin, um Schutz für sich bitten.

Sonnett XVII. nach andern XVIII. des 1ten Theils.

An Laura. Enthält eine feine Liebeserklärung und Bitte um Gegenliebe.

Tausendmal, meine liebenswürdige Feindin! habe ich dir mein Herz angeboten, um mit deiner Augen Frieden zu haben; aber deinem hohen Sinn gefällt es nicht, so tief herab zu blicken! Schwach und trügerisch ist die Hofnung, die etwa eine andere Schöne sich darauf machen möchte: das meinige kann es, weil ich das hasse, was dir mißfällt, nie mehr so seyn, wie es mir war. Jage ich es aber fort, und es findet in seiner unglücklichen Verbannung keine Zuflucht bey Dir – und kann auch nicht allein seyn, noch dahin gehen, wohin es ein anderer ruft; so könnte es in der Irre verunglücken. Welche große Schuld hätten dann wir beyde! und um so größere Du, je mehr es Dich liebt!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_084.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)