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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

ich sie, das Ziel meiner Wünsche. 9. valle ist val clusa, wohin er von Cabrieres aus, reiste. 12. donne scheint eine scherzhafte Anspielung auf Cabrieres zu seyn, in welcher Stadt es natürlich mehr Mädchen gab, als zu Val clusa.

Sonnett XCIX. des 1ten Theils.

Auf seiner Reise nach Frankreich und Deutschland verfertiget.

Verschlossen ist mir der Weeg des Heils, eine verzweiflungsvolle Reise entfernt mich von den Augen, wo (ich weiß nicht, durch welches Schicksal?) der Minnesold für alle meine Treue, aufbewahrt lieget: ich nähre mein Herz mit Seufzern und es fordert nichts anderes: von Thränen lebe ich, zum Weinen Geborner! und doch klage ich nicht darüber, denn in einem solchen Zustand ist das Weinen süßer, als man glauben sollte. An Ein Bild allein halte ich mich, das nicht Zeuxis oder Praxiteles oder Phidias, nein ein besserer, geniereicherer Meister, formte! Welches Scythien oder Numidien wird mich sicher bergen, wann der über mein unverdientes Exilium noch nicht zufrieden gestellte Neid, mich, auch so gut verborgen, noch auffindet?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_092.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)