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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

mich in ihr Land zurück und zu dem Stern, der ihres Gleichen ist. Jetzt beginne ich zu erwachen und sehe ein, daß Sie zu meinem Besten, sich meinen Begierden widersetzte und die jugendliche, feurige Leidenschaft mit bald sanfter, bald ernster Miene mäßigte. Ihr und ihrem klugen Rath danke ich dafür, daß Sie mich, von Lust entbrannten, bald durch ihren schönen Blick, bald durch sanften Unmuth, an mein Wohl zu denken zwang. O! liebenswürdige Künste und ihrer würdige Wirkungen! Das eine wirkte durch die Zunge, das andere durch Winke: ich bewirkte ihr Ruhm, und Sie wirkte Tugend in mir!

Ein meistermäßiges Sonnett, Gedanken und Ausdruck sind gleich treflich!

4. Stella ist eine Platonische Idee, daß Gott eben so viel Sterne, als Seelen geschaffen habe und daß jede Seele nach der Trennung von dem Körper in einen ihr Homogenen Stern versetzt werde. 5. 6 Jetzt sehe Er erst ein, wie viel es seiner Moralität genutzt habe, daß Laura nicht zu gefällig egen ihn gewesen sey.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_100.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)