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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

leicht übersehen, das haben wir nicht auf einmal angeschaut, sondern gezählt oder gemessen.

Dieses durch die Schranken unsers Subjekts bestimmte Maximum der Comprehension ist es, was uns bey aller Größenschätzung, auch der mathematischen, als letztes Grundmaaß leitet. Weil jede Größe nur komparativ zu bestimmen ist, so würde es dem Verstand ohne ein solches äuserstes Grundmaaß an einem festen Punkte fehlen, auf welchem er zuletzt nothwendig ruhen muß, um nur irgend eine Größe bestimmen zu können. Nach diesem subjektiven Grundmaaße nun wird jedes Quantum in der Natur geschätzt, und die Einerleyheit desselben in allen Menschen ist auch allein Ursache, daß in den Urtheilen der Menschen über Größe eine Übereinstimmung statt finden kann. Würde dieses Grundmaaß erweitert, so würden alle Gegenstände, wenigstens ästhetisch, in ein anderes Größenverhältniß zu uns treten, Berechnungen, die jetzt nur diskursiv

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_153.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)