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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Hundert der wollentragenden Schaf’, um Sprüche zu hören,
Und lag auf den Rücken der Schaf’, und verspreiteten Vließen

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Ausgestreckt: da entscholl die plözliche Stimme dem Haine:

Trachte du nicht, mein Sohn! mit den Lateinischen Freiern
Zu vermählen die Tochter, noch trau dem bereiteten Brautbett:
Fremde Eidamme nah’n, die durch ihr Blut zu den Sternen
Unseren Nahmen erhöh[’]n, von deren Geschlechte die Enkel

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Alles sich unter den Füßen, soweit die wandelnde Sonne

Beyde Meere beschaut, sich schmiegend und wälzend erbliken!
Diese Sprüche vom Vater, dem Faunus den Rath in der stillen
Nacht ihm ertheilt, verbarg nicht Latinus mit schweigender Lippe:

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_236.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)