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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Und diß Zepter, und Kleider, das Werk von Ilischen Frauen.

Als Ilioneus schwieg, hielt noch Latinus zum Hinschau’n

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Unverwandt sein Gesicht, sah ohne Bewegung zu Boden,

Starrende Blik’ umwälzend. Den König rührt der gestikte
Purpur nicht, ihn rührt nicht so sehr des Priamus Zepter,
Als er am bräutlichen Bett und der Ehe der Tochter verweilet,
Und in dem Herzen bewegt den Spruch des heiligen Faunus.

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Dieser daucht ihm der Mann, aus fremden Ländern gewandert,

Ihm zum Eidam bestimmt, und ins Reich gerufen zu gleicher
Herrschaft; dessen Geschlecht würd’ einst durch Tapferkeit glänzen,
Und mit stürmender Hand die ganze Erde bezwingen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_250.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)