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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Brook eine so langweilige Geschichte geschrieben hat?

Moritz. Der seit anderthalb Jahren hier aus und eingeht, von dem ich in Lottens Briefen die erste Zeit immer das eine oder das andere hören mußte, und der wahrscheinlich die Ursache ist, warum diese Briefe in der letzten Zeit immer seltener geworden: eben der.

Hohenberg. Vermuthlich eine Bekanntschaft, wie man sie alle Tage macht.

Moritz, (ohne darauf zu hören). Und diese Briefe selbst! So beredt sie sind, so finde ich doch, daß sie alles eher darinn ausdrückt: den besondern Geschmack, das Wohlgefallen an mir und meinen Eigenschaften, die Eifersucht, den Stolz, wenn du willst, auf einen Besitz, der sie auszuzeichnen scheinet; alles aber, nur nicht das Herz, nur nicht Liebe! – Wie ganz anders ist’s mit Marien! Sie schreibt mir wenig, und nie von ihren Empfindungen; und doch athmet alles den reinsten Geist der Liebe. Sie hat mir’s nie gesagt, daß sie mich liebt, und vielleicht vermuthet sie kaum, daß ich sie ohne

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_259.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)