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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Moritz. Sorge nur nicht. Ich habe wohl eher in harten Anlässen Stand gehalten. Sie sollen nicht wissen woran sie sind, bis alles reif ist. – Ich bin Charlotten verbindlich; sie soll sich nicht über mich zu beklagen haben. Wäre Marie nicht Wittwe geworden, ich hätte, ja! ich hätte sie geheurathet. Wir wären ein Ehepaar geworden, wie es tausende giebt. Es ist nun anders und besser. Sie soll es besser haben, Marie, ich; wir alle.

Hohenberg. Lieber Freund –

Moritz. Sie war ein Kind, als ich mich an sie machte, als mir sie Marie übergab. Ich werde es nie vergessen. Es war kurz vor ihrer Heurath. Wir waren allein. Ich sah sie an: mir war wunderbar zu Muthe. – „Moritz, sagte sie, es ist vorbey; verzeihen sie mir“. – Es ist vorbey! rief ich. Ich habe sie verloren ganz, auf ewig! Marie, empfinden Sie das? – Das Herz ging mir über, ich konnte meine Thränen nicht zurück halten. Marie glühte und zitterte vor Verlegenheit; sie wollte aufstehen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_261.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)