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Aber tausendfach genießet,
Wer das Leben weislich sich versüßet. –

15
Auch für uns schuf die Natur

Blumen auf der Wiesenflur.
Diese sind für dich im Garten aufgeblühet,
Und zum frischen Sträußchen band
Sie die Freundschaft dir durch meine Hand.

20
Wie der Fleiß des Gärtners sie durch Kunst erziehet

Unter Schneegestöber, unter Eis,
So laß uns, nach seinem Beyspiel, gleichen Fleiß
Auf des Lebens Dornenpfade wenden,
Und mit nimmer müden Händen

25
Blümchen für uns pflücken, klein zwar, aber schön,

Und den Dornen munter aus dem Wege gehn.
Pflücke sie, Geliebte! viele Jahre
Und bekränze dich auch noch im Silberhaare.

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_123.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)