Seite:De Neue vermischte Gedichte (Bandemer) 148.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hymne an die Venus.


Sie kömmt! ich fühle meiner Göttin Nähe.
Noch eh’ ich sie mit trunknem Blicke sehe,
Fühl’ ich ein neues Daseyn, neues Leben,
Den Busen heben!

5
Sie lächelt himmlisch gütig auf mich nieder,

Sie nimmt das Opfer meiner kleinen Lieder
Mit Götterhuld, winkt freundlich mir entgegen
Der Liebe Segen.

Und schenkt mir Rosen, um mein Haar zu kränzen,

10
An deren Blätter Nektartropfen glänzen,

Entdorn’t von ihr, gepflückt von ihrem Sohne,
Zu meinem Lohne.

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_148.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)