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Doch schwör’ ich dir, bey allen Musen:
Genügsamkeit herrscht wahrlich mir im Busen;
Und dieser Schatz gilt mehr als eines Nabobs Gut.
Nur ach! mir fehlt gesundes Blut,

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Das warm und frisch sich von dem Herzen windet,

Und keinen Krampf erzeugt. Wohl dem, der nicht empfindet,
Wo Milz und Magen liegt, der ohne Seitenweh
Und Gicht, vom Wirbel bis zum Zeh’
Dem Fisch in seinem Elemente gleicht;

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Doch, wenn uns jeden Tag was neues quälet,

Wenn uns – was weiß ichs selber? – fehlet;
Wenn wir ein Vorgefühl in unsern Nerven spüren;
(Dem Wetterglase gleich, das rasch bald steigt, bald fällt,
Bald prophezeit: Heut wird es Keilen frieren,

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_171.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)