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D. a. Moor verhüllt sein Haupt in das Küssen. Stille, o stille!

Herrmann. Acht Tage drauf war das heisse Treffen bey Prag – ich darf euch sagen, euer Sohn hat sich gehalten wie ein wackerer Kriegsmann. Er that Wunder vor den Augen der Armee. Fünf Regimenter mußten neben ihm wechseln, er stand. Feuerkugeln fielen rechts und links, euer Sohn stand. Eine Kugel zerschmetterte ihm die rechte Hand, euer Sohn nahm die Fahne in die Linke, und stand –

Amalia in Entzückung. Hektor, Hektor! hort ihrs? er stand –

Herrmann. Ich traf ihn am Abend der Schlacht niedergesunken unter Kugel-Gepfeiffe, mit der linken hielt er das stürzende Blut, die Rechte hatte er in die Erde gegraben. Bruder! rief er mir entgegen, es lief ein Gemurmel durch die Glieder: der General sey vor einer Stunde gefallen – er ist gefallen, sagt ich, und du? – Nun, wer ein braver Soldat ist, rief er, und lies die linke Hand los, der folge seinem General wie ich! Bald darauf hauchte er seine grose Seele dem Helden zu.

Franz wild auf Herrmann losgehend. Daß der Tod deine verfluchte Zunge versiegle! Bist du hieher kommen unserem Vater den Todesstos zu geben? – Vater! Amalia! Vater!

Herrmann. Es war der lezte Wille meines

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_067.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)