Seite:De Schiller Die Räuber 074.jpg

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fand – und vergebens sein harrte im Kreis seiner eilfe – und sein Klage-Lied, als er vernahm; sein Joseph sey ihm genommen auf ewig –

Amalia ließt. „Da nahmen sie Josephs Rock, und schlachteten einen Ziegenbock, und tauchten den Rok in das Blut, und schikten den bunten Rok hin, und liessen ihn ihren Vater bringen, und sagen: Diesen haben wir funden, siehe, obs deines Sohnes Rock sey, oder nicht? Franz geht plötzlich hinweg. Er kannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock, ein böses Thier hat ihn gefressen, ein reissend Thier hat Joseph zerrissen! –“

D. a. Moor fällt aufs Kissen zurück. Ein reissend Thier hat Joseph zerrissen!

Amalia ließt weiter. „Und Jacob zerris seine Kleider, und legte einen Sack um seine Lenden, und trug Leide um seinen Sohn lange Zeit, und all seine Söhne und Töchter traten auf, daß sie ihn trösteten, aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid hinunterfahren –“

D. a. Moor. Hör auf, hör auf! Mir wird sehr übel.

Amalia hinzuspringend, läßt das Buch fallen. Hilf Himmel! Was ist das?

D. a. Moor. Das ist der Tod! – Schwarz – schwimmt – vor meinen – Augen – ich bitt dich – ruf dem Pastor – daß er mir – das

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_074.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)