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Roller stürzt eine Flasche Brandtenwein hinunter. Ah, das schmeckt, das brennt ein! – gerades Wegs vom Galgen her! sag ich. Ihr steht da, und gafft, und könnts nicht träumen – ich war auch nur drey Schritte von der Sakerments-Leiter, auf der ich in den Schoos Abrahams steigen sollte – so nah, so nah – war dir schon mit Haut und Haar auf die Anatomie verhandelt! hättest mein Leben um’n Prise Schnupftabak haben können, dem Hauptmann dank ich Luft, Freyheit und Leben.

Schweizer. Es war ein Spaß, der sich hören läßt. Wir hatten den Tag vorher durch unsre Spionen Wind gekriegt, der Roller liege tüchtig im Salz, und wenn der Himmel nicht bey Zeit noch einfallen wollte, so werde er morgen am Tag – das war als heut – den Weg alles Fleisches gehen müssen – Auf! sagt der Hauptmann, was wiegt ein Freund nicht. – Wir retten ihn, oder retten ihn nicht, so wollen wir ihm wenigstens doch eine Todesfackel anzünden, wie sie noch keinem König geleuchtet hat, die ihnen den Buckel braun und blau brennen soll. Die ganze Bande wird aufgeboten. Wir schiken einen Expressen an ihn, der’s ihm in einem Zettelgen beybrachte, das er ihm in die Suppe warf.

Roller. Ich verzweiffelte an dem Erfolg.

Schweizer. Wir paßten die Zeit ab, bis die

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_091.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)