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Moor. Wirklich, Schufterle? – Und diese Flamme brenne in deinem Busen, bis die Ewigkeit grau wird! – Fort Ungeheuer! Laß dich nimmer unter meiner Bande sehen! Murrt ihr? – Ueberlegt ihr? – Wer überlegt, wenn Ich befehle? – Fort mit ihm, sag ich, – es sind noch mehr unter euch, die meinem Grimm reif sind. Ich kenne dich, Spiegelberg. Aber ich will nächstens unter euch treten, und fürchterlich Musterung halten. Sie gehn zitternd ab.

Moor allein, heftig auf und abgehend.

Höre sie nicht, Rächer im Himmel! – Was kann ich dafür? Was kannst du dafür, wenn deine Pestilenz, deine Theurung, deine Wasserfluten, den Gerechten mit dem Bösewicht auffressen? Wer kann der Flamme befehlen, daß sie nicht auch durch die gesegneten Saaten wüte, wenn sie das Genist der Hornissel zerstören soll? – O pfui, über den Kinder-Mord! den Weiber-Mord – den Kranken-Mord! Wie beugt mich diese That! Sie hat meine schönsten Werke vergiftet – da steht der Knabe, schaamroth und ausgehönt vor dem Auge des Himmels, der sich anmaßte, mit Jupiters Keule zu spielen, und Pygmeen niederwarf, da er Titanen zerschmettern sollte – geh, geh! du bist der Mann nicht, das Rachschwerdt der obern Tribunal zu regieren, du erlagst bey dem ersten

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_097.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)