Seite:De Schiller Die Räuber 123.jpg

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Schweizer. Narr, einen Spaß der mich bald zwey Beine und einen Hals gekostet hätte. Wie ich so auf dem Sandhügel am Fluß hintrolle, glitsch, so rutscht der Plunder unter mir ab und ich zehn rheinländische Schuhe lang hinunter – da lag ich, und wie ich mir eben meine fünf Sinne wieder zurecht seze, treff ich dir das klarste Wasser im Kies. Genug dießmal für den Tanz dacht ich, dem Hauptmann wirds wol schmecken.

Moor giebt ihm den Hut zurük, und wischt ihm sein Gesicht ab. Sonst sieht man ja die Narben nicht die die böhmischen Reuter in deine Stirn gezeichnet haben – dein Wasser war gut Schweizer – diese Narben stehen dir schön.

Schweizer. Pah! hat noch Platz genug für ihrer dreysig.

Moor. Ja Kinder – es war ein heißer Nachmittag – und nur Einen Mann verloren – mein Roller starb einen schönen Tod. Man würde einen Marmor auf seine Gebeine sezen wenn er nicht mir gestorben wäre. Nehmet vorlieb mit diesem er wischt sich die Augen. Wie viel warens doch von den Feinden, die auf dem Platz blieben?

Schweizer. Hundert und sechzig Husaren – drey und neunzig Dragoner, gegen vierzig Jäger – dreyhundert in allem:

Moor. Dreyhundert für Einen! – Jeder von Euch hat Anspruch an diesen Scheitel! Er entblößt

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_123.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)