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in den Bauch zu stechen? Geh, geh! du bist deiner Amme entlaufen, weil sie dir mit der Ruthe gedroht hat.

Schweizer. Was zum Henker, Hauptmann! was denkst du? willst du diesen Herkules fortschicken? Sieht er nicht gerade so drein, als wollt er den Marschall von Sachsen mit einem Rührlöffel über den Ganges jagen?

Moor. Weil dir deine Lappereyen misglücken, kommst du, und willst ein Schelm, ein Meuchelmörder werden? – Mord, Knabe, verstehst du das Wort auch? du magst ruhig schlafen gegangen seyn, wenn du Mohnköpfe abgeschlagen hast, aber einen Mord auf der Seele zu tragen. –

Kosinsky. Jeden Mord, den du mich begehen heist, will ich verantworten.

Moor. Was? bist du so klug? Willst du dich anmasen einen Mann mit Schmeicheleyen zu fangen? Woher weißt du, daß ich nicht böse Träume habe, oder auf dem Todbett nicht werde blaß werden? wie viel hast du schon gethan, wobey du an Verantwortung gedacht hast?

Kosinsky. Wahrlich! noch sehr wenig, aber doch diese Reise zu dir, edler Graf!

Moor. Hat dir dein Hofmeister die Geschichte des Robins in die Hände gespielt, – Mann sollte dergleichen unvorsichtige Kanaillen auf die Galeere schmiden – die deine kindische Phantasie erhitzte,

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)