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Antwort. Ich mache mich geradenwegs dahin, man wollte nichts von ihm wissen. Ich gehe zurück, sprenge die Thüren ein, find ihn, wollte eben – aber da sprangen fünf bis sechs Bediente aus dem Hinterhalt, und entwanden mir den Degen.

Schweizer stampft auf den Boden. Und er kriegte nichts, und du zogst leer ab?

Kosinsky. Ich wurde ergriffen, angeklagt, peinlich processirt. infam – merkts euch! – aus besonderer Gnade infam aus den Gränzen gejagt, meine Güter fielen als Präsent dem Minister zu, meine Amalia bleibt in den Klauen des Tygers, verseufzt und vertrauert ihr Leben, während daß meine Rache fasten, und sich unter das Joch des Despotismus krümmen muß.

Schweizer aufstehend, seinen Degen wezend. Das ist Wasser auf unsere Mühle, Hauptmann! Da gibts was anzuzünden!

Moor der bisher in heftigen Bewegungen hin und her gegangen, springt rasch auf, zu den Räubern. Ich muß sie sehen – auf! rafft zusammen – du bleibst, Kosinsky – pakt eilig zusammen!

Die Räuber. Wohin? was?

Moor. Wohin? wer fragt wohin? heftig zu Schweizern. Verräther, du willst mich zurückhalten? Aber bey der Hoffnung des Himmels! –

Schweizer. Verräther ich? – geh in die Hölle, ich folge dir!

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_132.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)