Seite:De Schiller Die Räuber 151.jpg

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Moor. Ich begreiffe kein Wort von allem, was du sagst.

Daniel. Ja gelt, gelt? Das war noch eine Zeit? Wie manches Zuckerbrod, oder Bisquit oder Makrone ich euch hab zugeschoben, hab euch immer am gernsten gehabt, und wißt ihr noch, was ihr mir drunten sagtet im Stall, wie ich euch auf des alten Herrn seinen Schweisfuchsen sezte, und euch auf der grossen Wiese ließ herumjagen? Daniel! sagtet ihr, laß mich nur einen grossen Mann werden, Daniel, so sollst du mein Verwalter seyn, und mit mir in der Kutsche fahren, – ja sagt ich und lachte, wenn Gott Leben und Gesundheit schenkt, und ihr euch eines alten Mannes nicht schamen werdet, sagt ich, so will ich euch bitten, mir das Häusgen drunten im Dorf zu räumen, das schon eine gute Weil leer steht, und da wollt ich mir ein Eimer zwanzig Wein einlegen, und wirtschaften in meinen alten Tagen. – Ja lacht nur, lacht nur! Gelt junger Herr, das habt ihr rein ausgeschwizt? – den alten Mann will man nicht kennen, da thut man so fremd, so fürnehm – o ihr seyd doch mein goldiger Junker – freylich halt ein bisgen luker gewesen – nimmt mirs nicht übel! – Wie’s eben das junge Fleisch meistens ist – am Ende kann noch alles gut werden.

Moor. fällt ihm um den Hals. Ja! Daniel ich wills nicht mehr verhehlen! Ich bin dein

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_151.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)