Seite:De Schiller Die Räuber 164.jpg

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darum alle Milzsuchten des Schicksals aus, daß wir am End noch von Glük sagen, die Leibeigenen eines Sklaven zu seyn? – Leibeigenen da wir Fürsten seyn könnten? – Bey Gott! Razmann – das hat mir niemals gefallen.

Schweizer Zu den andern. Ja – du bist mir der rechte Held, Frösche mit Steinen breit zu schmeissen – Schon der Klang seiner Nase, wenn er sich schneuzte könnte dich durch ein Nadelöhr jagen –

Spiegelberg zu Razmann. Ja – Und Jahre schon dicht’ ich darauf: Es soll anders werden. Razmann – wenn du bist wofür ich dich immer hielt – Razmann. – Man vermißt ihn – gibt ihn halb verloren – Razmann – Mich deucht, seine schwarze Stunde schlägt – wie? Nicht einmal röther wirst du, da dir die Gloke zur Freyheit läutet? Hast nicht einmal so viel Muth, einen kühnen Wink zu verstehen?

Razmann. Ha, Satan! worinn verstrikst du meine Seele?

Spiegelberg. Hats gefangen? – Gut! so folge. Ich habe mirs gemerkt, wo er hinschlich – Komm! Zwey Pistolen fehlen selten, und dann – so sind wir die erste die den Säugling erdrosseln. Er will ihn fortreissen.

Schweizer Zieht wütend sein Messer. Ha Bestie! Eben recht erinnerst du mich an die Böhmischen Wälder! – Warst du nicht die Memme die anhub

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_164.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)