Seite:De Schiller Die Räuber 213.jpg

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Amalia. Einziger, unzertrennlicher!

Moor aufblühend in ekstatischer Wonne. Sie vergibt mir, sie liebt mich! Rein bin ich wie der Aether des Himmels, sie liebt mich. – Weinenden Dank dir, Erbarmer im Himmel! Er fällt auf die Knie und weinet heftig. Der Friede meiner Seele ist wiedergekommen, die Qual hat ausgetobt, die Hölle ist nicht mehr – Sieh, o sieh, die Kinder des Lichts weinen am Hals der weinenden Teufel – aufstehend zu den Räubern. So weinet doch auch! weinet, weinet, ihr seyd ja so glücklich – O Amalia! Amalia! Amalia! Er hängt an ihrem Mund, sie bleiben in stummer Umarmung.

Ein Räuber grimmig hervortretend. Halt ein Verräther! – Gleich laß diesen Arm fahren – oder ich will dir ein Wort sagen, daß dir die Ohren gellen, und deine Zähne vor Entsetzen klappern! Strekt das Schwerd zwischen beyde.

Ein alter Räuber. Denk an die böhmischen Wälder! Hörst du, zagst du? – an die böhmischen Wälder sollst du denken! Treuloser, wo sind deine Schwüre? Vergißt man Wunden so bald? da wir Glück, Ehre und Leben in die Schanze schlugen für dich? Da

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_213.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)