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gehn, aber der im Himmel sprach, es soll nicht seyn. Kalt. Blöder Thor ich, warum wollt ich es auch? Kann denn ein grosser Sünder noch umkehren? Ein grosser Sünder kann nimmermehr umkehren, das hätt’ ich längst wissen können – Sey ruhig, ich bitte dich, sey ruhig! so ists ja auch recht – Ich habe nicht gewollt, da er mich suchte, izt da ich ihn suche, will Er nicht, was ist billiger? – Rolle doch deine Augen nicht so – er bedarf ja meiner nicht. Hat er nicht Geschöpfe die Fülle, Einen kann er so leicht missen, und dieser Eine bin nun ich. – Kommt Kameraden!

Amalia reißt ihn zurück. Halt, halt! Einen Stoß! einen Todesstoß! Neu verlassen! Zeuch dein Schwerd, und erbarme dich!

R. Moor. Das Erbarmen ist zu Bären geflohen, – ich töde dich nicht!

Amalia seine Knie umfassend. Oh um Gotteswillen, um aller Erbarmungen willen! Ich will ja nicht Liebe mehr, weis ja wol, daß droben unsere Sterne feindlich von einander

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_215.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)