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Kuoni (zum Fischer)
Greif an mit Gott, dem Nächsten muß man helfen,
Es kann uns allen Gleiches ja begegnen.
     (Brausen und Donnern)

Ruodi
Der Föhn ist los, ihr seht’ wie hoch der See geht,
Ich kann nicht steuern gegen Sturm und Wellen.

Baumgarten (umfaßt seine Knie)
So helf euch Gott, wie ihr euch mein erbarmet –

Werni
Es geht ums Leben, sei barmherzig, Fährmann.

Kuoni
’s ist ein Hausvater, und hat Weib und Kinder!
     (Wiederholte Donnerschläge)

Ruodi
Was? Ich hab’ auch ein Leben zu verlieren,
Hab’ Weib und Kind daheim, wie er – Seht hin,
Wie’s brandet, wie es wogt und Wirbel zieht,
Und alle Wasser aufrührt in der Tiefe.
– Ich wollte gern den Biedermann erretten,
Doch es ist rein unmöglich, ihr seht selbst.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)