Edelhof des Freiherrn von Attinghausen.
Ein gothischer Saal mit Wappenschildern und Helmen verziert. Der Freiherr ein Greis von fünf und achtzig Jahren, von hoher edler Statur, an einem Stabe worauf ein Gemsenhorn, und in ein Pelzwams gekleidet. Kuoni und noch sechs Knechte stehen um ihn her mit Rechen und Sensen. – Ulrich von Rudenz tritt ein in Ritterkleidung.
Rudenz
Hier bin ich Oheim – Was ist euer Wille?
Attinghausen
Erlaubt, daß ich nach altem Hausgebrauch
Den Frühtrunk erst mit meinen Knechten theile.
(er trinkt aus einem Becher, der dann in der Reihe herumgeht)
Sonst war ich selber mit in Feld und Wald,
Mit meinem Auge ihren Fleiß regierend,
Wie sie mein Banner führte in der Schlacht,
Jezt kann ich nichts mehr als den Schaffner machen,
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_056.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
