Seite:De Schiller Wilhelm Tell 064.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wenn sie in Geld- und Krieges-Noth die Städte,
Die unter’n Schirm des Adlers sich geflüchtet,
Verpfänden dürfen und dem Reich veräusern?
– Nein Oheim! Wohlthat ist’s und weise Vorsicht,
In diesen schweren Zeiten der Partheiung,
Sich anzuschließen an ein mächtig Haupt.
Die Kaiserkrone geht von Stamm zu Stamm,
Die hat für treue Dienste kein Gedächtniß,
Doch um den mächt’gen Erbherrn wohl verdienen,
Heißt Saaten in die Zukunft streu’n.

Attinghausen
 Bist du so weise?
Willst heller seh’n als deine edeln Väter,
Die um der Freiheit kostbar’n Edelstein
Mit Gut und Blut und Heldenkraft gestritten?
– Schiff nach Lucern hinunter, frage dort,
Wie Oestreich’s Herrschaft lastet auf den Ländern!
Sie werden kommen, unsre Schaaf’ und Rinder
Zu zählen, unsre Alpen abzumessen,
Den Hochflug und das Hochgewilde bannen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)