Seite:De Schiller Wilhelm Tell 113.jpg

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In dieser Wildniß fürcht’ ich keinen Zeugen,
Vom Herzen wälz’ ich dieses lange Schweigen –

Bertha
Seid ihr gewiß, daß uns die Jagd nicht folgt?

Rudenz
Die Jagd ist dort hinaus – Jezt oder nie!
Ich muß den theuren Augenblick ergreifen –
Entschieden sehen muß ich mein Geschick,
Und sollt es mich auf ewig von euch scheiden.
– O waffnet eure gütgen Blicke nicht
Mit dieser finstern Strenge – Wer bin ich,
Daß ich den kühnen Wunsch zu euch erhebe?
Mich hat der Ruhm noch nicht genannt, ich darf
Mich in die Reih’ nicht stellen mit den Rittern,
Die siegberühmt und glänzend euch umwerben.
Nichts hab ich als mein Herz voll Treu und Liebe –

Bertha (ernst und streng)
Dürft Ihr von Liebe reden und von Treue,
Der treulos wird an seinen nächsten Pflichten?
(Rudenz tritt zurück.)

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite {{{Seite}}}. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_113.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)