Seite:De Schiller Wilhelm Tell 115.jpg

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Das so bescheiden ist und doch voll Kraft,
Es zieht mein ganzes Herz mich zu ihm hin,
Mit jedem Tage lern ich’s mehr verehren.
– Ihr aber, den Natur und Ritterpflicht
Ihm zum gebohrenen Beschützer gaben,
Und der’s verläßt, der treulos übertritt
Zum Feind, und Ketten schmiedet seinem Land,
Ihr seids, der mich verlezt und kränkt, ich muß
Mein Herz bezwingen, daß ich euch nicht hasse.

Rudenz
Will ich denn nicht das Beste meines Volks?
Ihm unter Oestreichs mächtgem Zepter nicht
Den Frieden –

Bertha
 Knechtschaft wollt ihr ihm bereiten!
Die Freiheit wollt ihr aus dem letzten Schloß,
Das ihr noch auf der Erde blieb, verjagen.
Das Volk versteht sich besser auf sein Glück,
Kein Schein verführt sein sicheres Gefühl,
Euch haben sie das Netz ums Haupt geworfen –

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite {{{Seite}}}. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_115.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)