Seite:De Schiller Wilhelm Tell 156.jpg

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Hier ist das Steuer unnütz und der Steurer,
Der Sturm ist Meister, Wind und Welle spielen
Ball mit dem Menschen – Da ist nah’ und fern
Kein Busen, der ihm freundlich Schutz gewährte!
Handlos und schroff ansteigend starren ihm
Die Felsen, die unwirthlichen, entgegen,
Und weisen ihm nur ihre steinern schroffe Brust.

Knabe (deutet links)
Vater, ein Schiff, es kommt von Flüelen her.

Fischer
Gott helf den armen Leuten! Wenn der Sturm
In dieser Wasserkluft sich erst verfangen,
Dann raßt er um sich mit des Raubthiers Angst,
Das an des Gitters Eisenstäbe schlägt,
Die Pforte sucht er heulend sich vergebens,
Denn ringsum schränken ihn die Felsen ein,
Die himmelhoch den engen Paß vermauren.
(er steigt auf die Anhöhe)

Knabe
Es ist das Herrenschiff von Uri, Vater,
Ich kenns am rothen Dach und an der Fahne.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_156.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)