Seite:De Schiller Wilhelm Tell 177.jpg

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Drum haltet fest zusammen – fest und ewig –
Kein Ort der Freiheit sei dem andern fremd –
Hochwachten stellet aus auf euren Bergen,
Daß sich der Bund zum Bunde rasch versammle –
Seid einig – einig – einig –
(er fällt in das Küssen zurück – seine Hände halten entseelt noch die andern gefaßt. Fürst und Stauffacher betrachten ihn noch eine Zeitlang schweigend, dann treten sie hinweg, jeder seinem Schmerz überlassen. Unterdessen sind die Knechte still herein gedrungen, sie nähern sich mit Zeichen eines stillern oder heftigern Schmerzens, einige knieen bei ihm nieder und weinen auf seine Hand, während dieser stummen Scene wird die Burgglocke geläutet)

Rudenz zu den Vorigen

Rudenz (rasch eintretend)
Lebt er? O saget, kann er mich noch hören?

Walther Fürst
(deutet hin mit weggewandtem Gesicht)
Ihr seid jezt unser Lehensherr und Schirmer,
Und dieses Schloß hat einen andern Nahmen.

Rudenz
(erblickt den Leichnam und steht von heftigem Schmerz ergriffen)

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_177.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)