Seite:De Schiller Wilhelm Tell 222.jpg

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Vielmehr getreulich dazu helfen werden,
Sie auszuliefern in des Rächers Hand,
Der Lieb gedenkend und der alten Gunst,
Die sie von Rudolphs Fürstenhaus empfangen.“
(Zeichen des Unwillens unter den Landleuten)

Viele Stimmen
Der Lieb und Gunst!

Stauffacher
Wir haben Gunst empfangen von dem Vater,
Doch wessen rühmen wir uns von dem Sohn?
Hat er den Brief der Freiheit uns bestätigt,
Wie vor ihm alle Kaiser doch gethan?
Hat er gerichtet nach gerechtem Spruch,
Und der bedrängten Unschuld Schutz verliehn?
Hat er auch nur die Boten wollen hören,
Die wir in unsrer Angst zu ihm gesendet?
Nicht eins von diesem allen hat der König
An uns gethan und hätten wir nicht selbst
Uns Recht verschafft mit eigner muthger Hand,
Ihn rührte unsre Noth nicht an – Ihm Dank?
Nicht Dank hat er gesät in diesen Thälern.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_222.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)