Seite:De Selbstbefleckung Tissot 109.jpg

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Endlich wird, wenn ein Körper sich auf keinerlei Art an die Milch gewöhnen kan, uns der Araber ihr Alrab, oder unsere Buttermilch uns nicht in unserer Hofnung betrügen. Ich habe solche einem jungen Menschen, der nicht frei von der Hypochondrie ware, mit glücklichem Fortgang gerathen, sie wird ganz sicher und mit Lust von Gallsüchtigen Personen getrunken; ja sie ist der Milch selbst weit vorzuziehen, so oft eine beschwerliche Hitze, ein Fieberchen, und ein rothläufiges Wesen zugegen sind, sie leistet auch eine rechte gute Hülfe, wenn die allzuviele Venuslust eine gefährliche hizige Krankheit veranlaset hat. Denn hier würden die tonische Mittel sehr schaden, und eine Kur die Schwachheit verursachet, ist hier auch nicht ohne Gefahr, wie der berühmte van der Monde durch seine Beobachtung bezeugt, und ich sehr oft gesehen habe. Hingegen der Gebrauch der Butter-Milch gehet treflich von statten, wofern sie nur von aller Fettigkeit befreit ist. Denn sie temperiret, löset auf, und benimt doch die Kräfte nicht, welche in diesen Fällen geschwinder verlohren gehen, als ein Unerfahrner glauben kan. Die Wahrnemungen des berühmten Gilchrists stimmen hiermit völlig überein, welcher der Milch in der Lungensucht sehr wenig gewogen ist, der Butter-Milch

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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_109.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)