Seite:De Selbstbefleckung Tissot 13.jpg

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aber bin sehr kurtz hierinnen; denn ich habe geistliche Dinge nicht mit ungeweiheten Händen berühren wollen: Ich überlasse gerne denen Priestern ihre Pflichten, und wolte Got! daß sie Gleiches mit Gleichem vergelten möchten. Ueberdeme bin ich Willens gewesen, von denen Krankheiten zu schreiben, die aus der Selbstbefleckung entstehen, nicht aber von dem Laster der Selbstbeflekung, und endlich habe ich auch befürchtet, daß in diesem Falle die Worte eines Mannes möchten wahr werden, der bei der entferntesten Nachkommenschaft unserm Jahrhundert noch Ehre machen wird. (†)[1] Denn ein mit Leidenschafften behaftetes Gemüte wird weit mehr gerühret durch die gegenwärtige Gefahr, als durch die Furcht vor dem Zorn eines Wesens,

  1. (†) On nous fait entreprendre de prouuer l’utilité de la priere à un homme, qui ne croit pas en Dieu; la Necessité du Jeune à un autre, qui à nié tout sa vie l’immortalité de l’ame: l’entreprise & la borieuse, & les rieurs ne sont pas pour nous, Lettr. Persan XLIX.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_13.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)