Seite:De Selbstbefleckung Tissot 137.jpg

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auch noch der Mangel eines ruhigen Schlafs kame, so eilte er mit starken Schritten zur Auszehrung. Ich habe ihm zum Abendessen Brod und frisches Obst angerathen, und bei Schlafengehen muste er ein Glas kalt Wasser trinken, mit 15. Tropfen des Hofmännischen mineralischen Spiritus, worauf ruhige Nächte erfolgten, und die Gesundheit bald hergestellt wurde.

Man mus sich wol vorsehen, daß man bei schwachen Personen dem allzuöftern Reiz nicht durch erkältende Dinge Einhalt tun will; denn derselbe entstehet aus einer Schwachheit der Nerven, und erfordert stärkende Mittel.

Ein rechtschaffener Mann aus Italien, der sich wegen einer andern Krankheit bei mir Raths erholte, und mir alles treuherzig eröfnete, was sein Körper erlitten hatte, hat mir vor 5. Jaren erzälet, daß er, als er einstens mit vielen nächtlichen Besudelungen, die ihm die Kräfte verzehrten, geplagt gewesen, sich vor dem Schlaf vornommen habe, mit Gewalt aus dem Bette zu springen, so bald ihm weibliche Bilder (phantasmata fœminina) vorkämen; sein

Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_137.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)