Seite:De Selbstbefleckung Tissot 17.jpg

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Es ist ein schändlicher Gebrauch aufgekommen, welchen man die Selbstbeflekung nennet; sie hat schon zu der Zeit der Patriarchen der Erde einen Schandflek angehängt, wie solches die Heil. Schrifft bezeugt, wenn sie von der Strafe dieses Lasters Erwähnung thut (a)[1], und daß sie bei denen Heiden schon gewöhnlich gewesen und der Diogenes solche ausgeübet habe, bezeuget Galenus (b)[2]. Ferner giebt es noch eine Art einer kränklichen Ausleerung des Samens, welche schlecht weg der einfache Samenflus (gonorhea simplex) genent wird, und darinnen bestehet, daß der Same ohne Steifigkeit der Ruthe und ohne küzelnde Empfindung beständig fortgehet. Nun folgt zwar eine Schwäche auf einen grosen Mangel der Samenfeuchtigkeit, derselbe mag gleich auf diese oder jene Art zuwegen gebracht werden, allein es giebt noch neben dem Mangel andere Ursachen, welche den Schaden vergrösern, doch ziehet keine einzige Art einen grösern Nachtheil nach sich als die Selbstbeflekung. In der Vorrede habe ich die Beweggrunde angeführet, welche mich angetrieben haben, von derselben zu schreiben; da aber diese Abhandlung nicht

  1. (a) Genes. C. 38. V. 9. 10.
  2. (b) de loc. affect. lib. VI. C. V. op. omn. T. IV. p. 153.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_17.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)