Seite:De Selbstbefleckung Tissot 46.jpg

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wurde alles schlimmer mit ihm / denn sein Verstand wurde verwirrt und er faselte sehr; am 20ten Tage rasete er recht heftig / er lag nicht mehr ruhig / sondern warf sich hin und her / lies keinen Urin und konte kaum etwas Geträncke bei sich behalten / am 24ten Tag starb er an der Hirnwuth (m)[1]. Ich selbst habe Leute auf eine recht erbärmliche Art sterben gesehen, welche die geile Seuche ganz verschändet hatte, weil sie durch den öftern Beischlaf ganz entkräftet worden.

Alles was bisher gesagt worden ist, betrift vornemlich das männliche Geschlecht, aber beklagenswürdig ist es, und ich erwähnte es nicht gerne, wenn mich nicht eine sehnliche Begierde Nutzen zu stiften dazu antriebe, daß auch selbst das schöne Geschlecht von der Schändlichkeit der Selbstbefleckung nicht völlig frei ist. Ich will zwar hier nicht des Propertii Vorwurf hervorsuchen:


Von dir wird unsre Brunst mir vielmahls vorgerükt;

  1. (m) Epidem. Lib. III. Sect. 3. Aegr. 1616. Foes. p. 1117.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_46.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)