Seite:De Selbstbefleckung Tissot 47.jpg

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Doch glaube mir sie hat euch noch weit mehr bestrikt (n)[1]


Dann so wol der Hippokrates (o)[2] als auch viel andere geben dem Propertius keinen Beifal, und die Sache mag sich verhalten wie sie will, so komt hier wenig drauf an. So viel aber wissen wir aus der Erfahrung, daß es Weibs-Persohnen giebt, welche durch ein küzelndes Reiben an denen äuserlichen Geburths-Teilen und der Mutterscheide, eine dem Beischlaf ähnliche Wollust nachzuahmen trachten. Hat wol die Verdorbenheit der Menschen so weit gehen können, daß dieselben einer sinnlichen Empfindung, welche ihnen gegeben ist, sich in angenehmer Verbindung zu einem bederseitigen Vergnügen zu reizen, schändlicher weise misbrauchen, und durch einzelne Besudelungen sich ihren gänzlichen Verfal zuziehen? Sind die Geseze und die Sitlichkeit in eine solche Vergessenheit gerathen? Gewis diejenige, welche fehlen, werden dieses mein Werkchen nicht mit neuen Wahrnehmungen bereichern.

Hieher gehöret die weibliche Schändung, welche mit dem Küzler geschiehet. Die

  1. (n) Lib. III. Eleg. 13.
  2. (o) de Genitura Faes. p. 233.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_47.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)