Seite:De Selbstbefleckung Tissot 49.jpg

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mehr Männer als Weiber vorkommen, die von wegen des öftern Beischlafs erkranken. Die Phisiologische Ursache lieget darinnen, weil der sogenannte weibliche Samen keine belebende Kraft hat, mit weit weniger Zubereitung und Umständen abgesondert wird, und von geringerm Werth ist, als der rechte Hoden-Samen der Männer, jener scheinet vielmehr mit der Feuchtigkeit der Vorsteher (prostratae) übereinzukommen (q)[1]. Unterdessen sind doch nicht alle ausser den Schranken gehende Frauens-Persohnen vor Schaden sicher und frei, und wenn es auch an Büchern mangelte, so werde ich jenes 23jähriges Mägdchen nicht vergessen, die im Sommer des 1746sten Jahres, nach vorher gethaner Wette mit sechs Spanischen Soldaten verwegener weise einen Hurenkampf angegangen hat; nachdem dieselbe

  1. (q) Meine Erklärung kommt nicht mit der Meinung überein, die die berühmte Naturkündiger in Frankreich, welche ich hoch schäze, von denen Alten hergenommen, und mit groser Scharfsinnigkeit auf die Bahn zu bringen getrachtet haben; allein sie stimmet vornehmlich mit der Meinung des Hippokrates zusammen, deren Wahrheit die Wahrnemungen des berühmten von Hallers auser allen Zweiffel gesezt zu haben scheinen. Dieselben befinden sich in der Probschrift des Herrn Kuhleman de Negotio generationis in Ovibus Lipsiæ 1754.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_49.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)