Seite:De Selbstbefleckung Tissot 57.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Endlich kan man diese so nöthige Feuchtigkeit, wenn man will, ein wesentliches Oel oder vielleicht noch besser den Spiritum Rectorem nennen, ist dieser verflogen oder verdorben[WS 1], so gerathen alle andere Teile und Säfte in Steken.

Aber man wird sagen: Was trägt denn die Vortreflichkeit einer schon würklich abgeschiedenen, ja einer ausgesonderten oder wenigstens in ihren Behältnüssen aufbehaltenen Feuchtigkeit zu denen Kräften des Leibes bei? Man gäbe zwar zu, daß die Auslerungen des Blutes, des Seri, und der Lymphe Schwachheit verursachen, doch von dem Samen könne man es nicht begreifen. Hierauf ist leicht zu antworten. Denn der Samen wird nicht nur abgesondert, sondern, wofern er nicht durch einen anhaltenden Misbrauch oder eine Krankheit ausgegossen wird, so gehet er beständig wieder zurük in das Blut, und man zählet ihn mit Recht zu der Klasse derjenigen Feuchtigkeiten, welche in denen Schulen (humores recrementitii)

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ververdorben
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_57.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)