Seite:De Selbstbefleckung Tissot 63.jpg

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ist: denn wir wissen aus der Erfahrung / daß das Fleisch der unverschnittenen Thiere noch einiger Masen den heßlichen Geruch ihres Samens an sich hat / daher komt es / daß das Fleisch der unverschnittenen Schweine währendem Kochen einen so stinkenden Geruch von sich giebet / welches sich doch niemals bei denen verschnittenen zuträgt (h)[1].

Uberdem schadet der Beischlaf nicht wegen des Verlusts des Samens, sondern auch, um mit Demokrito zu reden, wegen der Epilepsie, welche jederzeit eine Begleiterin dieses Auswurfs ist, und welchen Schaden die Verschnittene auch nicht erfahren. Diese Verrichtung ist eine der heftigsten / und ist denen Convulsionen sehr nahe / daher schwächet sie entsezlich und bringet dem Nerven-System ungemein grosen Schaden (i)[2]. H. A. Borelli schreibet eben dieser Ursache vieles zu; obgleich das Gehirn und die Geilen zwo verschiedene Werkstätte sind / so ist doch kein Wunder / daß

  1. (h) Regn. de Graef. de virorum organis Generationi inservientibus sub. finem. Conf. F. A. Borelli lib. II. Cap. XII. prop. 171.
  2. (i) de Haller Lin. phisiolog. §. 302.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_63.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)