Seite:De Selbstbefleckung Tissot 64.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sie / weilen sie sich in einem und demselben Leibe eines Thieres befinden / in einander würken und eines mit dem andern leidet; indessen scheinet doch die wunderbahre Ubereinstimmung des Gehirns mit denen Geilen von einer noch ganz besondern Grund-Ursache abzuhangen. „Denn wir sehen, daß die Thiere in der Brunst sich sehr verstellen, indem sie mit Krämpfungen oder gleichsam mit einem angenehmen epileptischen Tummel befallen werden: Dieses aber kan ohne eine grose Erhizung der Lebensgeister, eine Erschütterung des Gehirns, und des ganzen Nervenwesens nicht geschen (k)[1].“ Galenus zählet zu denen Ursachen, welche im Beischlafe so viel schwächen, auch das dabei sich einfindende wollustige Vergnügen, welches allein schon hinreicht / die Lebenskräfte zu benemen (l)[2]. Und Sanktorius beschuldiget die heftigen Bewegung noch mehr als das Samenergiesen. Die Bewegung im Beischafe thut mehr Schaden als das Fortschiesen des Samen: Denn dieses mattet nur die Eingeweide / jenes aber alle Nerven und Eingeweide zugleich

  1. (k) de motu animalium lib. II. Cap. XXII. prop. 170.
  2. (l) de Semine lib. I. Cap. XXV.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_64.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)