Seite:De Storm Aquis submersus 032.jpg

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hatte ich noch niemalen hier empfangen. Da, zu meinem Glück, rief aus den Kammern ober dem Thore eine rauhe, aber mir gar traute Stimme. „Halloh!“ rief sie; „Tartar, Türk!“ Die Hunde ließen von mir ab, ich hörte es die Stiege herabkommen, und aus der Thür, so unter dem Thorgang war, trat der alte Dieterich.

Als ich ihn anschaute, sahe ich wol, daß ich lang in der Fremde gewesen sei; denn sein Haar war schloweiß geworden und seine sonst so lustigen Augen blickten gar matt und betrübsam auf mich hin. „Herr Johannes!“ sagte er endlich und reichte mir seine beiden Hände.

„Grüß ihn Gott, Dieterich!“ entgegnete ich. „Aber seit wann haltet Ihr solche Bluthunde auf dem Hof, die die Gäste anfallen gleich den Wölfen?„

„Ja, Herr Johannes,“ sagte der Alte, „die hat der Junker hergebracht.“

„Ist denn der daheim?“

Der Alte nickte.

„Nun,“ fagte ich; „die Hunde mögen schon

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)