Seite:De Storm Aquis submersus 039.jpg

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Ich fühlte, daß bei diesen Worten Katharina, die an meiner Seite ging, gleich einer Taumelnden nach meinem Mantel haschte; aber ich entgegnete ruhig: „Der Brauch ist mir bekannt; doch, wie meinet Ihr denn, Junker Wulf?“

„Ich meine,“ sagte er hart, als ob er einen Gegenspruch erwarte; „daß Du das Bildniß der Tochter dieses Hauses malen sollst!“

Mich durchfuhr’s fast wie ein Schrecken; weiß nicht, ob mehr über den Ton oder die Deutung dieser Worte; dachte auch, zu solchem Beginnen sei itzt kaum die rechte Zeit.

Da Katharina schwieg, aus ihren Augen aber ein flehentlicher Blick mir zuflog, so antwortete ich. „Wenn Eure edle Schwester es mir vergönnen will, so hoffe ich Eueres Vaters Protection und meines Meisters Lehre keine Schande anzuthun. Räumet mir nur wieder mein Kämmerlein ober dem Thorweg bei dem alten Dieterich, so soll geschehen, was Ihr wünschet.“

Der Junker war das zufrieden, und sagte auch

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_039.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)