Seite:De Storm Aquis submersus 046.jpg

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Ich war nun in meinem Kämmerchen ober dem Hofthor einlogiret, dem alten Dieterich zur sondern Freude; denn am Feierabend saßen wir auf seiner Tragkist’, und ließ ich mir, gleichwie in der Knabenzeit, von ihm erzählen. Er rauchte dann wol eine Pfeife Tabak, welche Sitte durch das Kriegsvolk auch hier in Gang gekommen war, und holete allerlei Geschichten aus den Drangsalen, so sie durch die fremden Gruppen auf dem Hof und unten in dem Dorf erleiden müssen; einmal aber, da ich seine Rede auf das gute Frölen Katharina gebracht und er erst nicht hatt’ ein Ende finden können, brach er gleichwol plötzlich ab und schauete mich an.

„Wisset Ihr, Herr Johannes,“ sagte er, „’s ist grausam Schad’, daß Ihr nicht auch ein Wappen habet gleich dem von der Risch da drüben!“

Und da solche Rede mir das Blut in’s Gesicht jagete, klopfte er mit seiner harten Hand mir auf die Schulter, meinend: „Nun, nun, Herr Johannes; ’s war ein dummes Wort von

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_046.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)