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„was vermag die arme Liebe denn! Wenn auch Dein Bruder Wulf nicht wäre; ich bin kein Edelmann, und darf nicht um Dich werben.“

Sehr süß und sorglich schauete sie mich an; dann aber kam es wie Schelmerei aus ihrem Munde: „Kein Edelmann, Johannes? - Ich dächte, Du seiest auch das! Aber - ach nein! Dein Vater war nur der Freund des meinen - das gilt der Welt wol nicht!“

„Nein, Käthe; nicht das und sicherlich nicht hier;“ entgegnete ich und umfaßte fester ihren jungfräulichen Leib; „aber drüben in Holland, dort gilt ein tüchtiger Maler wol einen deutschen Edelmann; die Schwelle von Minheer van Dyks Pallaste zu Amsterdam ist wol dem Höchsten ehrenvoll zu überschreiten. Man hat mich drüben halten wollen, mein Meister van der Helft und Andre! Wenn ich dorthin zurückginge, ein Jahr noch oder zwei; dann – wir kommen dann schon von hier fort; bleib mir nur feste gegen Eure wüsten Junker!“

Katharinens weiße Hände strichen über meine

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_083.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)