Seite:De Storm Aquis submersus 084.jpg

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Locken; sie herzete mich und sagte leise. „Da ich in meine Kammer Dich gelassen, so werd’ ich doch Dein Weib auch werden müssen“

- - Ihr ahnete wol nicht, welch’ einen Feuerstrom dieß Wort in meine Adern goß, darin ohnedieß das Blut in heißen Pulsen ging. - Von dreien furchtbaren Dämonen, von Zorn und Todesangst und Liebe ein verfolgter Mann, lag nun mein Haupt in des vielgeliebten Weibes Schooß.

Da schrillte ein geller Pfiff; die Hunde drunten wurden jähling stille, und da es noch einmal gellte, hörete ich sie wie toll und wild davon rennen.

Vom Hofe her wurden Schritte laut; wir horchten auf, daß uns der Athem stille stund. Bald aber wurde dorten eine Thür erst auf-, dann zugeschlagen und dann ein Riegel vorgeschoben „Das ist Wulf,“ sagte Katharina leise; „er hat die beiden Hunde in den Stall gesperrt.“ - Bald hörten wir auch unter uns die Thür des Hausflurs gehen, den Schlüssel drehen, und

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_084.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)