Seite:De Storm Ein Doppelgaenger 111.jpg

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immer nicht aufgenommen; andre Feldarbeit war im Wege gewesen. „Nur ein paar Bülte!“ murmelte er, „nur um einmal satt zu werden!“ Etwas von dem Trotz der Ausgestoßenen kam über ihn: „Es kann ja morgen wieder Arbeit kommen – wenn nicht, so muß ich’s mit dem lieben Gott versuchen!“

Er saß noch lange, noch manche Stunde, bis der Mond schon unter war und er Alles schlafend glaubte; da schritt er leise aus der Kammer und aus dem Hause. Die Luft war schwül, nur mitunter fuhr ein Windstoß auf, und fast undurchdringliche Finsterniß lag auf der Erde. Aber John war den Weg schon oft gegangen, und endlich, an dem Kraute, das um seine Beine schlug, fühlte er, er war auf dem Kartoffelacker. Er lief noch weiter hinein, denn ihm war, als müsse er überall gesehen werden; mitunter bückte er sich und wühlte unter den Büschen, mitunter zuckte er erschreckt zurück; aber es war nur das Gezücht, das hier gelegen hatte; ein Tausendfuß, eine Kröte waren über seine Hand geschlüpft. Das Säcklein, das er mitgenommen hatte, war halb gefüllt. Er stand

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Theodor Storm: Ein Doppelgänger. Berlin: Paetel, 1887, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Ein_Doppelgaenger_111.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)